Auch durch das Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) wurden in den vergangenen Jahren Beiträge bei Anbietern veröffentlicht, welche sich retroperspektiv als unseriös herausgestellt haben. Nach Bekanntwerden hat das IFA intern Prozesse etabliert, um sicherzustellen, dass diese Anbieter nicht weiter genutzt werden.
Predatory Publishers stehen insbesondere in der Kritik, auch pseudowissenschaftliche Beiträge zu akzeptieren und diese als vermeintlich „Peer-Reviewed“ zu veröffentlichen. Vor Bekanntwerden der unwissenschaftlichen Motivation der Anbieter wurden diese durch das IFA als eine von mehreren Möglichkeiten gesehen, relevante Forschungsergebnisse einem breiten internationalen Publikum zugänglich zu machen. Vom Vorwurf pseudowissenschaftlicher Beiträge möchten sich das IFA sowie meine Person jedoch nachdrücklich distanzieren. Die Qualität der Anbieter ist nicht mit der inhaltlichen Qualität und dem allgemeinen wissenschaftlichen Anspruch der Beiträge des IFA, welche vorab immer in internen Reviewprozessen geprüft werden, gleichzusetzen.
Gleichwohl begrüße ich die angestoßene Diskussion und weiß um den Handlungsbedarf und die Verantwortung, die damit einhergehen. Ich teile die Einschätzung, dass Predatory Publishers für das gesamte Wissenschaftssystem ganz offensichtlich ein großes Problem darstellen und bedauere, dieses nicht früher erkannt und entsprechend reagiert zu haben. Um zukünftig unseriöse Anbieter schneller identifizieren zu können, wurde am IFA ein systematisches Bewertungssystem aufgebaut. Darüber hinaus erscheint eine weiterführende Diskussion möglicher Lösungsansätze zu der Thematik auf verschiedenen Ebenen unumgänglich.
20. Juli 2018, Peter Nyhuis
Hier gelangen Sie zur Stellungnahme der Leibniz Universität Hannover